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Gallicano nel Lazio - Roma - Italia

Geschichte

Die Historie von Gallicano nel Lazio zu rekonstruieren ist nicht einfach. Einige Autoren haben sich bemüht zu zeigen, dass auf dem Gelände der heutigen Stadt Gallicano nel Lazio sich die antike Stadt „Gabii" befand, während andere sie mit der alten lateinischen Stadt „Pedo" in Verbindung bringen. Ohne Zweifel können wir jedoch sagen, dass Gallicano nel Lazio aus einer alten und blühenden römischen Gemeinde heraus entstanden ist.

 

Viel ist über die Herkunft des Namens der Stadt gesprochen worden. Es gibt diejenigen, die sagen, er stamme von einem römischen Personennamen, wahrscheinlich durch seinen hypothetischen Gründer, den Präfekten von Rom, Ovino Gallicano. Ein weitere These besagt, dass der Name aus der Villa des Caio Domizio Gallicano abgeleitet ist oder, wie die Leute wollen, von der legendären Tat eines Hahns und eines Hundes, die in der Stille der Nacht durch Geräusche der zum Angriff bereiten Feinde an der Stadtmauer erwacht sind und deren Gekrähe und Bellen die Wachen weckte, so dass sie den Angriff abwehren konnten.

 

Wir wissen mit Sicherheit, dass die erste Erwähnung von Gallicano nel Lazio auf einem offiziellen Dokument aus dem Jahr 984 datiert. Im Laufe ihrer Geschichte hat sie verschiedene Besitzer gehabt. Sie war 200 Jahre im Besitz der Benediktiner von Subiaco. Im dreizehnten Jahrhundert ging die Stadt in den Familienbesitz der Colonna über. Für eine kurze Zeit gelangte das Anwesen wieder in die Hände der Kirche, um im Jahre 1447 in den Besitz der Colonna zurückzukehren. Für eine kurze Zeit waren die Borgias die Herren in Gallicano nel Lazio. Dann wieder die Colonna und wieder die Kirche (in der Person von Kardinal Ludovisi) und schließlich die Rospigliosi und Pallavicini.

 

Schließlich verzichtet am 5. April 1848 Prinz Pallavicini-Rospigliosi auf seine Rechte als Baron der Stadt Gallicano nel Lazio. Es brauchte weitere 20 Monate (27. Dezember 1849), bis Gallicano nel Lazio freie Stadtrechte erhielt.

 

Das Wappen

Das Emblem der Gemeinde Gallicano nel Lazio zeigt in der Mitte einen Hahn, der zu einem silbernen Stern mit sechs Strahlen aufblickt. Unten befindet sich das lateinische Motto der Stadt „Gallus Canit“.

 

Das Gebiet

Gallicano nel Lazio ist eine Stadt mit etwa 6.000 Einwohnern in der Provinz von Rom und befindet sich 251 Meter über dem Meeresspiegel. Sie ist eine der Siedlungen in den Ausläufern der Berge Prenestini und ist nur 30 Kilometer von Rom entfernt. Sie liegt in einer malerischen Lage, auf der Höhe zwischen den Schluchten zweier Wildbäche.

 

Die Sehenswürdigkeiten

In der Altstadt, die gekennzeichnet ist durch ein Labyrinth von engen Gassen, typisch für die mittelalterliche Epoche, begrenzt von Tuff, kann man die Kirche St. Rocco, den Palazzo Baronale und die Kirche St. Andrea bewundern.

 

Kirche St. Rocco: Die kleine Kirche wurde von der Gemeinde im Jahr 1628 nach einem früheren Versprechen dem Heiligen zu Ehren errichtet. In der Tat berichten die Chroniken der damaligen Zeit, dass Anfang 1600 das ganze Land süd-östlich von Rom von der Pest heimgesucht wurde, mit Ausnahme von Gallicano nel Lazio. Das Volk von Gallicano nel Lazio, die Gallicanesen, war überzeugt, dass der heilige Rocco sie von dieser Heimsuchung verschont hatte und beschloss, eine Kirche ihm zu Ehren zu errichten. Die Kirche war ursprünglich außerhalb der Innenstadt gebaut worden, und erst später im Zuge der Expansion rückt sie ins Zentrum der Stadt. Diese Lage war nicht zufällig, in der Tat, die Kirche überragt ein großes Gebiet, welches damals mit Weinbergen und Olivenhainen, dem einzigartigen Reichtum des Landes, bedeckt war.

Der Palast des Barons: Er erhebt sich auf der alten Burg der Colonna, von der noch zwei Türme stehen geblieben sind, als sie im Jahre 1526 durch die päpstlichen Truppen zerstört wurde. Der Palast diente als Sitz der Gemeinde bis 1997, beherbergt heute Bibliothek und historisches Archiv.

Kirche St. Andrea der Apostel: Sie stammt aus dem Jahre 1100 und wurde der Schutzpatronin der Stadt gewidmet. Sie wurde 1732 abgerissen und von der Prinzessin Victoria Altieri Pallavicini neu gebaut.

 

Außerhalb der Altstadt bietet die antike Landschaft die wichtigsten Sehenswürdigkeiten des Landes. Wir finden die Kapelle zu Ehren der heiligen Maria von Cavamonte, neben der Antika Via Prenestina, die in römischer Zeit als Drehscheibe für den Handel zwischen Rom und dem antiken Praenestina diente. In perfektem Zustand ist dieser Abschnitt der Via Antika Prenestina ein Teil des als religiösen Pilderpfad bekannten „Via Francigena im Süden".

 

Kurz hinter der Kapelle beginnt ein archäologischer Weg in einer beeindruckenden Umgebung, der unter dem Namen „Pfad der antiken römischen Aquädukte" wiederentdeckt wurde durch den Verein „Nibbio Bruno" aus Gallicano nel Lazio, insbesondere durch den Archäologen Zaccaria Mari.

 

Gallicano nel Lazio bietet in der Tat auf eigenem Gebiet eine Einzigartigkeit: den Durchgang von vier antiken römischen Aquädukten: Anio Novus, Anio Vetus, Aqua Marcia und Aqua Claudia.

 

Ausgehend von dem archäologischen Bereich der Ponte Amato, sind die wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stre>Die Burg stammt aus dem zehnten Jahrhundert, als es einen Fundus Passerano gab, der Subiaco zugehörig war. Danach fiel sie in die Hände mehrerer Besitzer, bis sie im Jahre 1556 durch den Herzog von Alba erobert wurde, der die Burg plünderte und halb zerstörte. Der letzte Besitzer, Baron Paul Quintieri Marzi, schenkte das Castello mit 960 Hektar Land dem Institut für Blinde S. Giovanni Battista di Napoli, das es später der Region Kampanien hinterließ, der heutigen Besitzerin.

Die römische Zisterne wurde während Ausgrabungen in den Jahren 2006-2008 an einer Stelle, die Le Colonelle genannt wird, wiederentdeckt. Wie es heißt, geht sie auf eine Epoche zwischen dem 1. und dem Beginn des 2. Jahrhunderts n.Ch. zurück. Die Zisterne erhebt sich auf einem Tuffsteinhügel von 313 Metern über dem Meeresspiegel. Der Grundriss ist rechteckig, die längste Seite misst 24,80 Meter und die kleinere 16 Meter, sie ist 1,80 Meter tief und zu zwei Drittel im Boden eingebettet.

 

Feste und Veranstaltungen

Sant' Antonio Abate und Ciambellone-Fest: Dieses traditionelle Fest, das in den Straßen der mittelalterlichen Burg stattfindet, stellt sowohl ein folkloristisches als auch ein geistliches Ereignis dar, insbesondere im Hinblick auf die Tourismusförderung und die Wertschätzung der regionalen Produkte wie die ausgezeichneten Weine und das Olivenöl von den Hügeln Gallicanos. Für diesen Anlass wird der charakteristische „Ciambellone“ oder „Ciambellone de Sant' Antonio“ (ein spezielles Kringelgebäck) hergestellt. Daraus hat sich ein Volksfest  entwickelt mit eigentümlichen Straßendekorationen (uralte und primitive Geräte für den Ackerbau) und Ständen, wo man den Ciambellone mit einem guten Glas Wein probieren kann.

Ein weiteres sehr interessantes Ereignis während des Festes ist „die Auktion der Insignien“, mit dem Tragen des Bildnisses vom heiligen Antonius. In Wettbewerbsstimmung und gesunder Rivalität findet eine Auktion nach der anderen statt, deren Regeln von Jahrhundert zu Jahrhundert weitergegeben werden. Am Ende der Auktion ziehen die Gewinner mit dem eroberten Abzeichen durch die Straßen. Gefolgt von einer Prozession, steuert man die Kirche von Sant' Andrea Apostolo an, um den geistlichen Teil mit einem „TE DEUM“ abzuschließen, während andere in den Straßen des historischen Zentrums weiterfeiern.

Der Frühling der Chöre: Das Chormusikfestival Frühling der Chöre wurde aufgrund einer Idee des Maestro Maurizio Sebastianelli, des künstlerischen Direktors des Coro Polifonico (mehrstimmiger Chor), „Gallus Canit“, und des aktuellen Vorsitzenden des Chores, Guerrino Randolfi, gegründet. Das Ziel der Veranstaltung ist es, den diversen Schulen eine Stimme zur der Interpretation von Chorwerken zu geben – von den Anfängen der Mehrstimmigkeit bis heute. Die Anwesenheit von ausländischen Chören, zumeist Amerikaner, garantiert einen Vergleich der unterschiedlichen Empfindungen und Möglichkeiten, ein geistliches wie auch profanes Chorrepertoire vorzutragen.

Corpus Domini: Das Fest, geprägt von großer Feierlichkeit, wird mit der Prozession „Leib des Herrn“ in den Straßen des Dorfes begangen. Die Hauptstraße des historischen Kerns wurde früher mit einem Blumenteppich mit religiösen Motiven dekoriert (traditionell: „Infiorata“). Aus Respekt vor dem Schutz der Umwelt benutzen die Schulkinder heute alternative Materialien wie Nudeln, Papier, Wolle, Kaffee usw.

Karfreitag: Am Freitag vor Ostern findet die antike und suggestive Prozession des „Heiligen Kruzifix“ statt, das getragen wird von barfüßigen Büßern in Kapuzen, begleitet vom Gesang des „Stabat Mater“.

Gallicanesischer September: Zu Ehren der Heiligen Jungfrau Maria delle Grazie gibt es eine ganze Woche lang festliche Veranstaltungen. Es wechseln sich ab diverse Theaterstücke mit Musikvorstellungen, populären Spielen und Auftritten verschiedener Künstler. Dies ist zweifelsohne das Fest mit der weitaus größten Beteiligung der Bevölkerung.

 

Lokale kulinarische Spezialitäten

Ciambellone di Sant' Antonio Abate: Diese Spezialität bezieht seit über 30 Jahren ihre Bezeichnung von dem gleichnamigen Fest zu Ehren des Heiligen; es findet jedes Jahr im Januar statt.

Um die Gewinnung des jungen örtlichen Olivenöls zu feiern, bereitet jede Familie traditionsgemäß den Ciambellone, der aus Mehl, Salz, Anissamen und Olivenöl hergestellt wird, zu. Eine besondere Erwähnung verdient das hiesige Olivenöl, ein wahres Glanzstück der gallicanesischen Landwirtschaft.

 

Sagnaccia und „Gnocchitti a coda de' Soreca“: Ein typischer Blätterteig aus bäuerlicher Tradition, zubereitet nur mit Wasser und Mehl zu kleinen unterschiedlichen Stücken und gewürzt mit einer simplen Sauce (der sogenannten „falschen Sauce“: Zwiebel, Öl und Tomaten) und von den Gästen auf einfachen Holztabletts verzehrt. Mit denselben Zutaten bereitet man auch die typischen „Gnocchitti a Coda de' Soreca“ zu. Dies sind längliche Knödel, die an die Form eines Mauseschwänzchens erinnern, gewürzt mit einer Sauce auf der Basis von Knoblauch, Öl, Tomate und Chili.

Pangiallo: der typische Weihnachtskuchen auf Basis von Honig und Trockenobst. In der modernen Variante werden auch noch kandierte Früchte und Schokolade hinzugefügt.

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