Bürgerbegegnung in St-Quentin-Fallavier vom 14. bis 17 September 2018

Die französischen Partner haben von Freitag bis Montag ein attraktives Programm zusammengestellt. Das gemeinsame kulturelle Erbe rückt hierbei als aktive Erinnerungs- und aktuelle Friedensarbeit in den Focus

Bürgermeister Joachim Lucas und der Vorsitzende des Komitees Heribert Kornherr und dessen Stellvertreter Dr. Gerd Porsch

Die Mariengrotten von Freigericht
Grotten Freigericht Präsentation italien[...]
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Fátima-Kapelle in Bernbach

 

Am 4. Mai 2018 jährte sich zum 60. Mal der Einweihungstag der Fatima-Kapelle „Maria Frieden“ im Wald zwischen Bernbach und Horbach. Sie geht auf ein Versprechen des Bernbacher Malermeisters Alfons Gutermann (1902 -1994) nach Errettung aus Todesgefahr zurück. Er war sehr religiös und ein großer Marienverehrer und versuchte, seine Überzeugung im Krieg zu leben (Kirchen- und Gottesdienstbesuche). Seine militärischen Vorgesetzten missbilligten das oder machten sich darüber lustig. In den letzten Kriegsjahren trug er ständig ein kleines Skapulier (Überwurf) mit Marienportrait mit sich: Das Geschenk einer belgische Frau bei einem Gottesdienstbesuch in Antwerpen an ihn, den „Feind“.

 

Zweimalige Errettung aus Todesgefahr ließen ihn das Gelübde ablegen, nach gesunder Kriegsheimkehr eine Marienkapelle zu bauen: Zunächst eine kurzfristige Abkommandierung von seinem Pionierkommando am Schwarzen Meer. Kurz darauf wurden alle 38 Kameraden bei einem Angriff getötet. Und in der Weihnachtszeit 1944 detonierte der Werkstattraum einer Schiffswerft, aus dem Gutermann kurz zuvor herausgerufen worden war.

 

August 1945 kehrte Er aus der Internierung in Dänemark zurück und wollte sein Gelübde erfüllen. Das dauerte, zunächst musste er zusammen mit seinem Sohn Berthold in wirtschaftlichen Krisenzeiten seinen Malerbetrieb wieder aufbauen. Unterstützt wurde er vom damaligen Ortspfarrer Anton Dressler und der Bernbacher Bevölkerung. Nachdem mit der Gemeinde die Bauplatzfrage geklärt war, begannen die Bauarbeiten, unentgeltlich unterstützt mit Baumaschinen einer in Gelnhausen stationierten Einheit der US-Armee. Als das Kreisbauamt in Gelnhausen bürokratische Mängel beim Kapellenbau vorschützte, schmetterte Gutermann den Einwurf aktenkundig ab mit den Worten: „Dann geh ich halt für die Gottesmutter ins Gefängnis.“ Daraufhin durfte er den Bau fertigstellen.

 

Am 4. Mai 1958 wurde die Kapelle, gebaut nach einer Original-Kopie der portugiesischen Fatima-Kapelle, vom Fuldaer Hochschullehrer Dr. Karl Biba eingesegnet. Biba stammte selbst aus Freigericht-Horbach.

 

Anmerkung: Die Präsentatiom "Mariengrotten in Freigericht" wurde erstellt von Ernst, Ralf und Pièrre

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