(GT vom 23.7.2008)
Kreisbeigeordneter begrüßt französische und italienische Jugendliche im Main-Kinzig-Forum - Rundgang und Diskussion
MAIN-KINZIG (gt). Groß war die Delegation, die kürzlich einen halben Tag im Main-Kinzig-Forum verbrachte. Auf den Fluren war eine Sprachvielfalt aus Italienisch, Französisch und Deutsch zu hören, als
das Komitee für Europäische Verständigung Freigericht das Gebäude erkundete. Kreisbeigeordneter und Jugenddezernent André Kavai begrüßte insgesamt rund 50 jugendliche Gäste und Betreuer im Forum und
stellte ihnen seine Arbeit vor.
"Jugendbegegnungen sind wichtig und dienen dazu, das Verständnis Jugendlicher aus verschiedenen Ländern untereinander zu fördern", betonte der Jugenddezernent bei der Begrüßung. Er dankte den
zahlreichen Organisatoren, die für die internationalen Gäste ein informatives und umfangreiches Programm auf die Beine gestellt hatten. Die Jugendbegegnung stand unter dem Motto "Demokratie auf
lokaler Ebene für Jugendliche". Neben einer Podiumsdiskussion mit Freigerichter Gemeindevertretern gehörte ein Besuch des hessischen Landtages ebenso dazu wie das Vorstellen der Aufgaben des
Main-Kinzig-Kreises, das Heribert Kornherr, Vorstandsmitglied des Komitees, organisiert hatte.
Kreisbeigeordneter André Kavai stellte in lockerer Runde seine Aufgabenbereiche vor. Eine Dolmetscherin übersetzte seine Ausführungen in die jeweilige Landessprache. Besonders interessiert waren die
Jugendlichen bei der Frage, was der Kreis für Menschen ihres Alters anbiete. André Kavai und die Frauenbeauftragte Ute Pfaff-Hamann stellten unter anderem das Internetportal www.mitkindundkegel.de,
das Jugendzentrum Ronneburg und das Konzept der Schülerbeförderung vor. Außerdem stand eine Führung durch das Main-Kinzig-Forum auf dem Programm.
Der Kreisbeigeordnete lobte die "gelebte Völkerverständigung", die auf dem stabilen Fundament der ehrenamtlichen Tätigkeit der Organisatoren basiere und vom Komitee für europäische Verständigung
Freigericht bereits seit Jahren erfolgreich betrieben werde.
Vicente aus Gallicano nel Lazio ist 15 Jahre alt und war bei Familie Kornherr zu Besuch. Er meinte zu dieser Woche:"Dass spontan Zelte aufgestellt wurden, in denen wir alle untergebracht waren, und auch der Disco-Abend haben viel Spaß gemacht. Deutschland ist so sauber und die Natur ist sehr schön, das hat mir gefallen. Die Vorträge fand ich langweilig und es war teilweise sehr anstrengend." (GNZ vom 21.7.2008)
Alle Jugendlichen trugen die gesponserten blauen T-Shirts der Internationalen Jugendgegegnung. Das T-Shirt für die Jugendbegegnung wurde von Zipper-Technik GmbH zur Verfügung gestellt. Geschäftsleiter Dr. Manfred Kirschning und Exportleiter Horst Lampert übergaben die T-Shirts zu Beginn der Freizeit an die Jugendlichen und die Betreuer.
Diskussion im Rahmen der Jugendbegegnung im Somborner Rathaus - Beeindruckte Gäste
FREIGERICHT (kri). Der Landtag wurde schon besucht und brachte den Jugendlichen der Jugendbegegnung, die diese Woche in Freigericht stattfindet, viele neue Erkenntnisse über die Politik in Hessen.
Gestern ging es dann weiter auf der kleinsten Ebene - der Lokalpolitik. Die Jugendlichen aus Freigericht, aus St. Quentien-Fallavier in Frankreich und aus Gallicano nel Lazio in Italien besuchten das
Rathaus in Somborn und lernten viel über die Freigerichter Gemeindearbeit und das Jugendparlament. Schon im Vorfeld wurde herausgearbeitet, wie die verschiedenen politischen Institutionen
funktionieren und die Unterschiede zwischen den Nationen festgestellt. Die Ergebnisse wurden auf Plakaten zusammengefasst, die während des Gesprächs mit den politischen Akteuren in Freigericht eine
Gedächtnisstütze bildeten.
Experten für das politische Leben in der Gemeinde waren vom Komitee für Europäische Verständigung Freigericht für diese Veranstaltung eingeladen worden. Passend zum Thema der Woche der
Jugendbegegnung "Demokratie auf lokaler Ebene", waren der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Klaus Brönner, und die Gemeindevertreter der UWG, Sabine Weidner und Günther Thyriot, anwesend. Edmund
Petermann, der Beigeordnete der Gemeinde Freigericht, übernahm die Urlaubsvertretung für Bürgermeister Joachim Lucas. Für die Fragen "Wie kann ich als Jugendlicher jetzt schon politisch aktiv
werden", standen Kira Alt und Carsten Altstadt vom Kinder- und Jugendparlament sowie Marius Höfler und Sascha Heising als Vorsitzende der Jusos Freigericht zur Verfügung.
Diskutiert und Fragen gestellt wurde in zwei Gruppen. Diejenigen, die jünger als 16 Jahre waren, informierten sich bei den Vertretern des Jugendparlaments über deren Arbeit und politischen Ziele,
während die Älteren ihre Fragen über die Kommunalverwaltung und die Organisation der Gemeindearbeit an die Gemeindevertreter stellten. Dabei wurden in erster Linie praktische Dinge angesprochen, von
"Wie funktioniert die Parteiarbeit?" und "Wie hoch ist der Mitgliedsbeitrag einer Partei?" bis hin zu "Wer kontrolliert eigentlich den Bürgermeister?"
Die Jugendparlamentarier sprachen auch offen ihre Probleme und Schwierigkeiten an und erklärten, dass die politische Arbeit oft schwer falle. Nur wenige Jugendliche oder Kinder würden sich dauerhaft
im Jugendparlament engagieren. Trotzdem waren gerade die französischen Gäste von den Aktivitäten der Jugendlichen in der Politik beeindruckt und erklärten, dass es in Frankreich kaum politische
Mitbestimmung von Jugendlichen gäbe.
Vorbereitungen für die große Jugendbegegnung laufen - Motto: "Demokratie auf lokaler Ebene" - Politische Diskussion
FREIGERICHT (kri). Zum dritten Mal ist Freigericht Gastgeber für die Jugendbegegnung seiner befreundeten Städte St. Quentin-Fallavier in Frankreich und Gallicano nel Lazio in Italien. Die letzten
Besprechungen und Verabredungen zwischen den teilnehmenden Jugendlichen aus Freigericht und dem Organisator, dem Komitee für Europäische Verständigung Freigericht, fanden am Mittwoch auf dem
Dorfplatz in Altenmittlau statt. Bereits voller Spannung werden die 33 Jugendlichen erwartet, die am kommenden Samstag eintreffen werden. Untergebracht werden sie bei 26 Gastfamilien, die teilweise
schon die Jahre davor immer wieder Jugendliche im Namen des Austauschs und der Verständigung mit anderen Nationen aufgenommen hatten. "Zwischen manchen Familien besteht schon ein reger Austausch und
zwischen den Jugendlichen, die schon mehrmals an der Jugendbegegnung teilnahmen, sind schon richtige Freundschaften entstanden", erklärten die drei Vorsitzenden des Komitees für Europäische
Verständigung. Vom 12. bis 20. Juli werden die Jugendlichen aus Frankreich, Italien und aus Deutschland gemeinsam mit ihren Betreuern die Umgebung erkunden. Hierfür hat das Komitee ein
abwechslungsreiches Programm auf die Beine gestellt. Das Motto lautet "Demokratie auf lokaler Ebene" oder anders formuliert "Bei welcher Institution kann ich wo und wie aktiv werden?" Die
Jugendlichen haben sich dafür schon vorher in ihren Ortschaften über die lokalen politischen Institutionen informiert, um dann in der gemeinsamen Woche Unterschiede und Gemeinsamkeiten feststellen zu
können. Der Besuch einzelner politischer Ebenen soll im Vordergrund stehen. Von der kleinsten Ebene, den einzelnen Gemeinden, bis hin zum Landtag werden die politischen Instanzen erklärt und
natürlich auch besucht. Durch die guten Beziehungen zum Landtagsabgeordneten Hugo Klein konnte das Komitee für den nächsten Dienstag eine Führung durch den Landtag in Wiesbaden organisieren. Bei
dieser wird Hugo Klein persönlich Rede und Antwort stehen. Am Mittwoch kann eine erste politische Diskussion im Rathaus in Somborn starten. Vertreter des Jugendparlaments von den Jusos, JuLis und der
Jungen Union sowie Bürgermeister Joachim Lucas werden diese leiten und mit Fachinformationen helfen. Der Kreistag wird am Donnerstag im Main-Kinzig-Forum näher erläutert. Hier wird sich der
Kreisbeigeordnete André Kavai die Zeit nehmen, um die Jugendlichen durch das Gebäude zu führen. Ein Schwerpunkt wird dabei angewandte Umweltpolitik sein. Demonstriert wird der Einsatz neuester
Techniken im Gebäude, um beispielsweise CO2 einzusparen. Für die Freizeitgestaltung neben den politischen Aktivitäten wurde ebenfalls viel Zeit eingeplant. So gibt es zwei Übernachtungen auf dem
Campingplatz in Kahl mit Grillen und Lagerfeuer. Am Dienstag steht eine Fahrt mit der Nerobergbahn an und am Donnerstag ein Besuch im Freibad Gelnhausen. Auch individuell gestaltete Ausflüge in
Gelnhausen und Wiesbaden werden nicht zu kurz kommen. Finanziert wird die Jugendfreizeit mit Zuschüssen der Gemeinde Freigericht, dem deutsch-französischen Jugendwerk und dem Rat der Gemeinde. Die
restlichen Mittel werden in Eigenleistung vom Komitee für Europäische Verständigung Freigericht getragen. "Wir legen immer sehr viel Wert darauf, dass unsere Gäste nur die Fahrtkosten nach
Freigericht selbst übernehmen. Eintrittskarten und die restlichen Busfahrten werden von uns übernommen", berichtete der Vorsitzende Dr. Gerd Porsch. Die Jugendbegegnung konnte schon zu vielen
Freundschaften zwischen französischen, italienischen und deutschen Jugendlichen beitragen, die auch im späteren Erwachsenenalter noch "halten". Die jungen Erwachsenen überlegen sich deshalb noch eine
weitere Begegnung zu organisieren, die zwischen der Jugendbegegnung und der Bürgerbewegung mehr auf ihre eigenen Interessen ausgerichtet sein soll.
Als nächstes wird jedoch nach der Jugendbewegung der Fokus des Komitees erstmal auf die Bergwanderung im Jura mit den französischen Wanderfreunden vom 5. bis 9. September und auf das Herbstfest in
St. Quentin-Fallavier vom 7. bis 9. November gerichtet sein.