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Komitee Freigericht

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Vorträge

Vortrag des EU-Abgeordneten Thomas Mann am 22. Januar 2013

in Freigericht

50 Jahre Élysée-Vertrag: Deutsch-Französische Freundschaft -

Liebesheirat oder Vernunftehe?

Sehr geehrter Herr Bürgermeister Lucas,

liebe französische Freunde aus St.-Quentin-Fallavier,

liebe Freigerichter, Bürgerinnen und Bürger,

liebe Aktivisten der Städtepartnerschaft!

Am heutigen Tag ist es mir eine besondere Freude, vor Ihnen zu sprechen. Denn vor exakt 50 Jahren unterzeichneten Bundeskanzler Konrad Adenauer und Staatspräsident Charles de Gaulle im Élysée-Palast in Paris einen Vertrag. Dessen Bedeutung hat im Laufe der Jahre so zugenommen, dass wir heute mit Fug und Recht sagen können: Er ist die Basis für das Ende einer unsäglichen "Erbfeindschaft" und den Anfang einer nachhaltigen Freundschaft.

Nach Jahrzehnten des Gegeneinanders, nach Hetzkampagnen und einer gefährlichen Ideologie der Überlegenheit auf der einen und der Erniedrigung auf der anderen Seite waren es vor allem diese zwei bedeutenden Persönlichkeiten, die einen Neuanfang machten. Anfangs kritisch beäugt, ging die Verständigung zwischen den Nachbarn ihren guten Weg. Sie war zwar bilateral, jedoch stets ein aktiver Beitrag zur europäischen Integration.

Seit heute früh sind Parlamentarier aus dem Deutschen Bundestag und der französischen Nationalversammlung im Reichstag in Berlin zusammen. Sie feiern eine tiefe Freundschaft. Vor 10 Jahren waren ebenso politisch Verantwortliche beider Staaten in Versailles. Damals wie heute ist das Treffen ein beeindruckendes Dokument einer Partnerschaft von hoher Qualität.

Heute Mittag hat es ein Festessen gegeben, vor über 1.000 Gästen. Derzeit findet ein Konzert in der Berliner Philharmonie statt. Dazu eingeladen sind auch aktive Bürgerinnen und Bürger, die sich - wie viele hier in Freigericht - um die deutsch-französische Partnerschaft gekümmert haben, mit außerordentlichem Erfolg.

1. Europas dynamischer Antrieb:

Der deutsch-französische Motor

Die Standpunkte der beiden großen Europäer waren unterschiedlich: Konrad Adenauer befürchtete eine Revitalisierung der französisch-russischen Achse. Außerdem hatte Charles De Gaulle für das "Europa der Vaterländer" plädiert und sich damit gegen eine supranationale Politik ausgesprochen. Missverständlich war - zumindest in den Anfängen - die französische Idee des " Europa vom Atlantik bis zum Ural", also einer eigenständigen Macht zwischen Ost und West. Diese Ansätze einer politischen Union brachten jedoch neue Dynamik für die EU. Was mit Konsultationen begonnen hatte und als schlichte Erklärung geplant war, führte durch den Willen von Adenauer und de Gaulle zu einem Vertrag mit Substanz. Er wurde am 22. Januar 1963 im Élysée-Palast in Paris unterzeichnet.

Der Inhalt: Die Aussöhnung zwischen beiden Völkern ist ein historisches Ereignis. Das Verhältnis der Länder zueinander wird von Grund auf neu gestaltet. Eine entscheidende Rolle wird der Jugend eingeräumt. Mindestens zweimal im Jahr werden sich die Staats- und Regierungschefs treffen. Jedes Vierteljahr sehen sich die Minister für Aussenpolitik, Verteidigung, Bildung und Kultur. Die Minister für Jugendthemen sind sogar sechsmal im Jahr zusammen.

Was die Jugend betrifft, soll der Unterricht in der Sprache des Nachbarn deutlich verstärkt werden. Diplome sollen gegenseitig anerkannt und der Ausbau der wissenschaftlichen Beziehungen forciert werden. Übrigens wurde ein halbes Jahr später die Grundlage für den Jugendaustausch geschaffen: Im Juli 1963 wurde das Deutsch-Französische Jugendwerk ins Leben gerufen.

2. Erfolge werden sichtbar:

Le couple franco-allemand, das französisch-deutsche Tandem

Am 8. Juli 1962 besuchten de Gaulle und Adenauer gemeinsam eine Messe in der Kathedrale von Reims. Der Franzose ließ eine Marmorplatte auf dem Vorplatz eingravieren: "Die Versöhnung besiegelt". Im Juli 2012 wurde an der gleichen Stelle eine zweite Tafel enthüllt mit der deutschen Übersetzung der Worte "Sceller la réconciliation".

Am 22. September 1984 reichte sich das Tandem Francois Mitterrand/ Helmut Kohl in Douaumont die Hände. Dieses Bild ging um die Welt. Es erinnert an den Grande Guerre, den 1. Weltkrieg. Vergangenheit, die getrennt hat, konnte überwunden werden.

Am 11. November 2009 nahm erstmals ein deutscher Regierungschef - in diesem Fall eine Chefin - an einer Gedenkfeier zum Tag des Waffenstillstandes teil. Angela Merkel traf am Grab des Unbekannten Soldaten mit Nicolas Sarkozy unter dem Triumphbogen in Paris zusammen. Seitdem hat das System "Merkozy" die Europäische Union entscheidend geprägt.

Es gab weitere erfolgreiche Tandems: Willy Brandt und George Pompidou; Helmut Schmidt und Valéry Giscard D'Estaing; Gerhard Schröder und Jacques Chirac. Trotz unterschiedlicher Parteibücher und Prioritäten - ich erinnere an die Auseinandersetzungen in Deutschland zwischen den sogenannten "Atlantikern" und den "Gaullisten" - waren die Partner auf gleicher Augenhöhe. Sie bewiesen gemeinsame Überzeugungen und gemeinsame Verantwortung für Europa.

3. Gelebte Zweisamkeit -

Nie ohne EU-Partner!

Trotz mancher Irritationen und mancher trüben Tage ist eine Zusammenarbeit entstanden, die zu einer Erfolgsgeschichte geworden ist. Ich erinnere daran, dass Frankreich - im Gegensatz zu anderen Verbündeten - sowohl während der Berlin-Krise als auch während des Mauerbaus immer fest an der Seite Deutschlands gestanden hat! So gab Charles de Gaulle niemals nach, als es um Erpressungsversuche der damaligen Sowjetunion ging. Bei aller intensiven Zweisamkeit versuchen beide, andere Länder einzubeziehen. Das gelang nicht immer, so dass sich der Vorwurf hartnäckig hielt, es gäbe ein deutsch-französisches Diktat, dem sich andere unterordnen müssten.

Das Gegenbeispiel sind die legendären Einladungen von Helmut Kohl nach Rheinland-Pfalz. Sein jeweiliger französischer Gast musste Schwartenmagen essen - das allerdings nur für das Fotoalbum der Journalisten. Hinter verschlossenen Türen gab es auch leichte französische Kost. Was beide besprachen, wurde erst nach ein, zwei Tagen bekannt. Zuvor nämlich nahm Helmut Kohl Kontakt zu den Regierungschefs anderer Mitgliedstaaten auf und holte viele von ihnen mit ins Boot. Dass Jahre danach Entscheidungen beider Staaten vorschnell getroffen wurden, steht auf einem anderen Blatt. Die Konsequenz war, dass sich kleine Staaten in Brüssel bei den " Pralinen-Gipfeln" trafen und das Vorpreschen der Zwei teilweise erheblich korrigierten.

4. Von "Merkozy" zu "Merkollande"

Wenn der deutsch-französische Motor läuft, dann ist Europa in Form! Die regelmäßigen Konsultationen, das abgestimmte Verhalten und das Teamwork haben die Integration in der EU vorangebracht. Das "System Merkozy" hat funktioniert - mit dem temperamentvollen, die Öffentlichkeit oft überraschende Nicolas und der betont sachlichen, europaweit geschätzten Angela Merkel. Ohne das Engagement der beiden wäre der Reformvertrag von Lissabon Ende 2007 nicht zustande gekommen. Er gilt seit dem 01.12.2009 und gibt dem Europäischen Parlament in fast allen Bereichen die gleichen Rechte wie Kommission und Rat.

Ergebnisse dieses Tandems: Der Fiskalpakt wurde beschlossen. Schuldenbremsen wurden in nationale Verfassungen eingebaut. Den Rating-Agenturen und Hedgefonds werden jetzt enge Grenzen gesetzt. Die Banken erhalten künftig eine europäische einheitliche Aufsicht. Der Stabilitäts- und Wachstumspakt, Grundlage des Euro, darf nicht mehr ausgehöhlt werden; endlich gibt es notwendige Sanktionen!

Erfreulich ist, dass seit der Wahl in Frankreich am 6. Mai 2012 das neue System "Merkollande" ganz gut funktioniert. Schritt für Schritt haben Francois Hollande und Angela Merkel Vertrauen aufgebaut mit vernünftigen Arbeitsbeziehungen und Kompromissen. Die befürchtete Kollision zwischen dem Vertreter der "Grande Nation" und der "Eisernen Kanzlerin", oft als "Madame Non" karikiert, konnte verhindert werden.

5. Freunde, über den Tag hinaus

Frankreich - das ist mehr als Baguette und Rotwein, Citroen und Renault sowie (im Fussball) "Allez les Bleus". Deutschland - das ist mehr als Schnitzel und Bier, VW und BMW, Uns Uwe und Franz Beckenbauer. Professor Alfred Grosser, in Frankfurt intimer Kenner beider Staaten, sagte einmal: "Die menschliche Infrastruktur der Beziehungen ist seit Jahrzehnten da." Das beweisen der Schüleraustausch, die Begegnungen von Jugendlichen und Erwachsenen in Verbänden und Vereinen, die vielen gemeinsamen Projekte vor Ort, die Verschwisterungen und Städtepartnerschaften. Das funktioniert auch hier in Freigericht, wovon ich mich mehrfach überzeugen konnte. Sogar Ehen wurden gestiftet.

Der kleine, aber feine deutsch-französische Fernsehsender ARTE, dessen Programmbeirat ich für den Hessischen Rundfunk und die Europa Union angehört habe, berichtet dieser Tage besonders intensiv über die deutsch-französische Freundschaft. Es geht um 1.000 Jahre Deutsche und Franzosen als "geliebte Feinde". Er fragt nach Fremden oder Freunden, berichtet live aus dem Reichstag in Berlin und zeigt in "Französisch für Anfänger" den Schüleraustausch in einer französischen Provinz.

Lassen Sie mich schließen mit einer Begegnung, die mich nachhaltig geprägt hat: 1995 - ein Jahr zuvor wurde ich Mitglied des Europäischen Parlaments -  erlebte ich eine der bewegendsten Reden. Im Plenarsaal in Straßburg rief Francois Mitterrand, bereits vom Krebs gezeichnet, aus: "Le nationalisme, c'est la guerre "- "Nationalismus ist Krieg". Es gab standing ovations, die nicht aufhören wollten.

Meine Damen und Herren, Sie werden es bemerkt haben: Für mich ist die deutsch-französische Freundschaft, auf der Grundlage des Èlysée-Vertrages, keine Vernunftehe. Sie ist eine Liebesheirat!

Merci beaucoup, mesdames et messieurs,

Vielen Danke, meine Damen und Herren!

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Rede von Bürgermeister Lucas zum Empfang „50 Jahre Élysée-Vertrag“ am 22.01.2013, 20.00 Uhr,in der Alten Kirche in Altenmittlau

Sehr geehrter Herr Thomas Mann (Europaabgeordneter),
liebe Mitglieder des Komitées für Europäische Verständigung, 
sehr geehrte Damen und Herren,

Ich freue mich sehr, Sie heute Abend so zahlreich begrüßen zu dürfen und danke Ihnen für Ihr Interesse, das Sie mit Ihrer Anwesenheit hier in Altenmittlau dokumentieren. Hier in Altenmittlau, sozusagen der „Wiege der Verschwisterung“!

Denn 1967 nahmen Altenmittlauer Jugendliche Kontakt mit der französischen Gemeinde St.-Quentint-Fallavier auf, die vier Jahre später letztendlich zur Verschwisterung von Freigericht mit Frankreich führten. Viele tiefe und langjährige Freundschaften sind seitdem entstanden, die es aber auch bestimmt OHNE den Elysée-Vertrag hätte geben können. Aber das stelle ich jetzt nur einmal so augenzwinkernd in den Raum! Die Verbindung der Herzen, die Verständigung auf allen Ebenen menschlichen Lebenskann nur durch ständige Ausgestaltung und immerwährende Belebung der deutsch-französischen Freundschaft existieren. Wir lernen dabei nicht nur neue Menschen und neue Sichtweisen kennen, wir erleben vor allem, dass wir selber etwas bewirken können.

Die Vertiefung der Freundschaft zwischen den drei Ländern ist von hohem geschichtlichen, politischen und ethischen Wert, finde ich, was wir in angemessener Form feiern wollen!

Betrachtet man den Monat Januar im historischen Sinne, fällt die Häufung der geschichtlich prägenden Daten auf, allesamt „Jubiläen“ bzw. runde Jahreszahlen: am 01.01.1863 – vor 150 Jahren – wird in Paris Pierre de Coubertin geboren, der Initiator der Olympischen Spiele der Neuzeit. Gerade die Olympischen Spiele tragen ja bekanntlich friedlich zur Völkerverständigung wie auch des besseren Verstehens der anderen Nationen bei.

Dann der 27.01. – das ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. An diesem Tag sah vor 40 Jahren (1973) ein Waffenstillstandsabkommen zwischen den USA, Nordvietnam, Südvietnam und dem Vietcong den Abzug der amerikanischen Truppen, die aufseiten Südvietnams kämpfen, aus Vietnam vor.

Der 30.01.: Vor 80 Jahren (1933) übernehmen die Nationalsozialisten mit der Ernennung von Adolf Hitler zum Reichskanzler die Macht im Deutschen Reich

Auch an einem 30.01, vor 65 Jahren (1948): Mahatma Gandhi, der Verfechter des gewaltlosen Widerstands, wird in Neu-Delhi ermordet

Und am 31.01., vor 70 Jahren (1943): Mit der Kapitulation von General Friedrich Paulus endet die Schlacht um Stalingrad, die einen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg markiert.

Dazwischen der 22.01., vor genau 50 Jahren (1963): Der deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulles unterzeichnen den Elysée-Vertrag, den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der nach dem Zweiten Weltkrieg die Freundschaft zwischen den einstigen Kriegsgegnern begründet.

Und genau an dieser Stelle möchte ich nochmals recht herzlich den Europaabgeordneten Thomas Mann besonders willkommen heißen, der nun gleich einen Vortrag darüber halten wird. Ihnen ein herzliches Dankeschön für Ihre spontane Bereitschaft, die Säle des Europäischen Parlaments in Strasbourg mit diesem Raum in der Alten Kirche zu tauschen.

Ein weiterer Dank geht an die Komitée-Verantwortlichen, an die amtierenden und früheren Vereinsvorstände und Mitglieder im Namen der gemeindlichen Gremien und auch von mir persönlich für das jahrzehntelange Engagement im Sinne des europäischen Gedankens.

Uns allen wünsche ich nun einen aufschluss- und erinnerungsreichen Empfang im Gedenken an dieses historische Ereignis vor 60 Jahren, das die beiden Nachbarn nach langer langer „Erbfeindschaft“ und verlustreichen Kriegen wieder zusammengeführt hat.

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit.

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Die folgende Rede als PDF-Datei

Michel Bacconier

 

 50 ANS DU TRAITE DE L’ELYSEE

A FREIGERICHT LE 22 JANVIER 2012

Monsieur le Maire de Freigericht,

Monsieur le Député Européen, 
Monsieur le Président du Comité Allemand,

Mesdames et messieurs,

Permettez-moi de vous dire combien nous sommes honorés d’avoir été invités à cette cérémonie d’anniversaire célébrant « les 50 ans du traité de l’Elysée sur la coopération franco-allemande » signé par le Chancelier fédéral allemand Konrad Adenauer et le président de la République française Charles de Gaulle

Le fort symbole attaché à ce traité nous avait convaincu d’être présents parmi vous aujourd’hui. Malheureusement, la météo en a décidé autrement. Au vu de la neige et du verglas qui sévit tant en France comme en Allemagne, il semble plus sage de ne pas faire ce déplacement.  J’ai tenu cependant à vous exprimer le sentiment très fort que portent les st-quentinois à cet évènement.

Il aura fallu que nos deux pays vivent trois guerres épouvantables provoquant la mort de millions de personnes civiles et militaires, de 1870 à 1945, pour, qu’enfin, la raison l’emporte sur la folie guerrière de dirigeants politiques fanatiques, guidés par leur seule ambition de pouvoir.

Cet anniversaire doit aussi être un moment privilégié de réflexion sur l’absurdité des guerres. Les peuples d’Europe en ont trop souffert au cours de leur Histoire. Il faut que la guerre devienne impossible par le renforcement du rôle de l’ONU dans le règlement des conflits entre pays.

Pourtant, il y a quelques jours, Le Président français a pris la décision d’envoyer les forces militaires au MALI.

Si il est clair que nous nous devons de combattre toutes les formes d’intégrisme, nous savons aussi que l’emploi de la force armée débouche sur une impasse et qu’il faut toujours trouver des solutions politiques pour rétablir la paix. 

 

Le traité de l’Elysée, signé le 22 janvier 1963, est un traité d’amitié conclu entre nos deux pays. un traité qui a instaurer une paix durable en Europe.

Si ce traité marqua une nouvelle époque dans les relations entre l’Allemagne et la France sur le plan institutionnel, des initiatives, prises par les communes, avaient déjà anticipé ce processus, comme la mise en place des premiers jumelages dès 1950 . le premier fut signé entre Montbéliard et Ludwigsburg.

De Gaulle, lors d’une visite d’Etat qu’il fit à l’automne 1962, s’adressa en particulier à la jeunesse qu’il considérait comme l’avenir de l’Europe dans un discours tenu en allemand:
«L’avenir de nos deux pays, la base sur laquelle peut et doit se construire l’union de l’Europe, le plus solide atout de la liberté du monde, c’est l’estime, la confiance, l’amitié mutuelles du peuple français et du peuple allemand. ».

Le traité de l’Elysée incita à créer de nouveaux liens, la France et l’Allemagne se rapprochèrent encore davantage. Les dirigeants politiques s’engagèrent à se rencontrer régulièrement.

Par la suite, on créa l’Office franco-allemand pour la jeunesse (OFAJ) le 5 juillet 1963 pour promouvoir la réconciliation entre la France et l’Allemagne, en particulier par l’intermédiaire de la jeunesse. L’OFAJ offre son soutien aux échanges scolaires, aux associations sportives, aux universités.

Jadis ennemis héréditaires, nos deux pays sont devenus des amisentretenant des relations fortes mais ils sont  aussi le moteur de la construction européenne.

Aujourd’hui, les peuples français et allemand considèrent que la paix est le bien le plus précieux car sans la paix, il n’y a pas de liberté possible.

St-Quentin-Fallavier et Freigericht tissèrent des liens d’amitié à partir de 1971. C’est d’ailleurs au printemps 2012 que nous avons fêté dignement les 40 ans d’une belle amitié entre nos deux communes. Les échanges sont riches et diversifiés : jeunes, familles et élus sont toujours heureux de se retrouver.

L’anniversaire des 50 ans du traité de l’Elysée nous permet de remercier tous ceux à qui nous devons l'Europe et la réconciliation de la France et de l'Allemagne. Ceux qui ont préparé ce traité, dès la fin de la guerre. Ceux qui l'ont signé. Ceux qui l'ont fait vivre par la suite, les Présidents, les chanceliers, les parlementaires européens mais aussi les peuples allemands et français.

Pour l’avenir nous continuerons à travailler à renforcer nos liens entre communes, entre régions et entre nos deux nations.

Vive l’amitié entre le France et l’Allemagne.

Bonne soirée.

DEUTSCH

 

50 Jahre Elyseevertrag in Freigericht am 22. Januar 2012

Sehr geehrter Herr Bürgermeister von Freigericht,

Sehr geehrter Herr Abgeordneter von Europa,

Sehr geehrte Erstvorsitzende vom Komitee,

Meine Damen, meine Herren,

Gestatten Sie mir Ihnen zu sagen, wie wir uns geehrt  fühlen, zu dieser Feierstunde eingeladen zu sein, Feierstunde der 50 Jahre des Elyseevertrages  über die deutsch-französiche Zusammenarbeit, der vom Kanzler Konrad Adenauer und vom französischen Präsidenten Charles de Gaulle unterschrieben wurde.  Das starke Symbol von diesem Vertrag hatte uns überzeugt heute anwesend unter Ihnen zu sein. Leider hat die Wetterlage es anders entschieden. Aufgrund dem Schnee und dem Glatteis in Frankreich wie in Deutschland ist es klüger diese Reise nichtzu unternehmen. Ich habe aber Wert darauf gelegt, Ihnen dieses starkes Gefühl auszudrücken, das dieEinwohner von St-Quentin-Fallavier für dieses Ereignis empfinden.

 

Drei schreckliche Kriege müssten unsere Länder erleben,

mit Millionen Tote bei den Zivilen und bei den Soldaten

von 1870 bis 1945. Endlich siegte der Vernunft über

den Kriegswahnsinn der fanatischen politischen Führer

die, nur von ihrer eigener Machtambition geführt wurden.

Dieser Geburtstag soll auch ein priviliegierte Moment derÜberlegung über den Unsinn der Kriege sein. Die Völker in Europa haben zu viel während Ihrer Geschichte darunter gelitten. Der Krieg muss unmöglich durch die Verstärkung der UNO in der Regelung der Konflikte zwischen den Ländern gemacht werden.  Allerdings hat der französische Präsident vor einigen Tagen entschieden, militärische Kräfte nach Mali zu schicken.

Wenn es auch klar ist, dass wir jede Form von Fundamentalismus kämpfen sollen, wissen wir auch, dass der Einsatz der Gewalt durch die Armee in eine Sackgasse endet und dass politische Lösungen immer gefunden werden sollen um den Frieden wiederaufzubauen.

Der Elyseevertrag, am 22. Januar 1963 unterschrieben ist ein Freundschaftsvertrag zwischen unseren beiden Ländern. Es ist ein Vertrag, der den Frieden dauerhaft in Europa eingeführt hat. Wenn dieser Vertrag eine neue Zeit in den Beziehungen zwischen Deutschland und Frankreich auf der Institutionellen Ebene kennzeichnet, hatten Initiativen von den Gemeinden schon dieses Prozess vorgegriffen, wie zum Beispiel die ersten Verschwisterungen ab 1950. Der erst wurde zwischen Montbéliard und Ludwigsburg unterschrieben.

De Gaulle , bei einem Staatsbesuch im Herbst 1962  wandte sich besonders an die Jugendlichen, die erals Zukunft von Europa sah und sagte auf in einer Rede  im Deutsch gehalten:

Die Zukunft unserer beiden Länder, die Basis auf welcher die Union Europa sich bauen soll und kann, der starkste Trumph der Freiheit der Welt , das ist die Achtung, das Vertrauen, die beidseitige Freundschaft der französischen un deutschen Völker.

Der Elyséevertrag ermunterte, dass neue Bindungen geknüpft wurden, Frankreich und Deutschland näherten sich noch mehr. Die politischen Führer engagieren sich sich öfter zu treffen.

Danach hat man das deutsch-französich Jugendwerk (OFAJ) am 5. Juli 1963 gegründet um die Versöhnung zwischen Frankeich und Deutschland  besonders durch die Jugend zu fordern. Das deutsch-französich Jugendwerk bietet Ihre Unterstützung zu den Schülersaustauchen , zu den sportlichen Vereinen, zu den Universitäten.

Damals waren wir  Erbfeinde, inzwischen sind unsere beiden Länder Freude geworden, unterhalten starke Beziehungen sind aber auch der Motor des europäischen Aufbau. Heute betrachten das französiche und  deutsche Volk , dass der Frieden den Gut der wertvollste ist, denn ohne Frieden, gibt es keine mögliche Freiheit.

St-Quentin-Fallavier und Freigericht knüpften Freundschaftsbeziehungen ab 1971. Das ist sogar im Frühling 2012, dass wir entsprechend 40 Jahre einer Freundschaft zwischen unseren beiden Gemeinden gefeiert haben. Die Austausche sind reich und vielseitig : Jugendlichen, Familie und Beigeordnete sind immer glücklich sich zu treffen.

Das Jubiläum der 50 Jahre vom Elyseevertrag gestattet uns Allen zu danken, die sich für Europa  und die Versöhung zwischen Frankreich und Deutschland eingesetzt haben, sich zu bedanken bei dejenigen, die diesen Vertrag ab Ende des Krieges vorbereitet haben, bei denjenigen, die ihn unterschrieben haben, bei denjenigen, die ihn belebt haben, dass es die Präsidenten, die Kanzler, die europäischen Abgeordneten aber auch das deutsche und französische Volk  sind.

Für die Zukunft werden wir weiter arbeiten, die Beziehungen zwischen unseren Gemeinden, zwischen unseren Regionen, und zwischen unseren zwei Nationen zu verstärken.

Es lebt die Freundschaft zwischen Frankreich und Deutschland.

Schönen Abend

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Die folgende Rede als PDF-Datei

Christianne Sadin

 

Mesdames, Messieurs,

Je m'adresse à vous ce soir au nom du Comité de Jumelage de St-Quentin-Fallavier. Tout d'abord je vous prie d'excuser l'absence de notre président, Bernard Battesti, retenu par des obligations professionnelles. Cependant le Comité s'associe avec plaisir à cette célébration des "noces d'or" du traité qui scelle l'amitié entre nos deux pays.

La relation franco-allemande inspire souvent des images originales, on parle de « Couple », de « tandem », de « duo », c'est sans doute parce qu'elle repose sur des liens d'une intensité exceptionnelle. Après avoir été l’une pour l’autre « l’ennemi héréditaire », l’Allemagne et la France ont su tirer les leçons de l’histoire. Depuis cinquante ans, elles n’ont cessé de faire progresser leurs relations, tout en étant le moteur de la construction européenne. La clé de voûte de cette relation hors du commun est le traité de l’Élysée. Il est l’acte fondateur de la coopération et de l’amitié franco-allemandes. Il a donné naissance à des institutions uniques en leur genre, tels l'Office franco-allemand pour la Jeunesse (OFAJ), le Haut Conseil culturel franco-allemand, la chaîne de télévision culturelle ARTE ou l'université franco-allemande.

Je veux souligner l'importance de l'Office franco-allemand pour la jeunesse, créé le 5 juillet 1963, puisque c'est grâce à cet organisme que les groupes de jeunes de nos 2 villes ont été mis en relation en 1967. Depuis sa création l'OFAJ a permis à plus de 8 millions de jeunes de se rencontrer et 200.000 participent à ses programmes chaque année. D'ailleurs actuellement nos échanges de jeunes européens, en été, bénéficient souvent de l'aide de l'OFAJ.

A titre personnel, je voudrais vous dire notre émotion, à Marc et moi, de nous retrouver là, surtout dans ce lieu où se déroulaient les activités lors des premières rencontres de jeunes.

Quand nous sommes venus à Altenmittlau, en 1967, avec le premier groupe, nous n'avions pas conscience d'être des pionniers. Par contre nous étions heureux, par notre démarche, de tisser des liens entre nos deux populations alors que les souvenirs douloureux étaient encore vifs.

Pour nous, génération née juste après la seconde guerre mondiale, il nous incombait la mission de tourner la page de la réconciliation et d'ouvrir celle de l'amitié. Une amitié solide, durable - j'ai encore parfaitement en mémoire nos premières rencontres avec Dieter Nauman, Heidi Höfler, Doris Weber et Ferdi Kempf - une amitié qui s'est renforcée tout au long de nos nombreuses rencontres.

Nous avons eu la chance d'être écoutés et compris par les deux maires de l'époque Johannes Weigand et Sylvain Bacconnier; c'est grâce à eux que ces rencontres de jeunes informelles se sont transformées en jumelage de villes, qu'ils en soient remerciés!

Et aujourd'hui, lorsque je vois autour de nous tant de visages connus et amis, je dois dire que je me sens chez moi à Freigericht. 

Merci à vous!

DEUTSCH

 

Meine Damen,  Meine Herren,

Im Namen des Verschwisterungskomitees von St-Quentin-Fallavier spreche ich Sie heute Abend an. Erst möchte ich die Abwesenheit des 1. Vorsitzenden Bernard Battesti entschuldigen, er konnte aus beruflichen Gründen nicht kommen. Trotzdem freut sich das Komitee über diese Feierstunde der goldenen Hochzeit  des Vertrags, der unsere Freundschaft zwischen den beiden Ländern siegelt.

 

Die deutsch-französische Beziehung inspiriert öfter originelle Bilder, man spricht von „Paar“, von „Tandem“ von „Duo“ , es ist wahrscheinlich, weil sie auf Bindungen beruht, die von einer außerordentlichen Intensität sind. Nachdem sie beide Erbfeinde waren, haben Deutschland und Frankreich Lektionen aus der Geschichte ziehen können. Seit 50 Jahren haben sie nicht aufgehört ihre Relationen zu erweitern, und sind der Motor des Aufbaus von Europa,. Der Schlüssel dieser außergewöhnlichen Relation ist der Élysée-Vertrag. Es ist die Gründungsakte der Zusammenarbeit und der deutsch-französischen Freundschaft.  Er hat zur Folge einige Institutionen, wie das deutsch-französisch Jugendwerk  (OFAJ), der deutsch-französische Kulturrat, der kulturelle Fernsehsender ARTE oder die deutsch-französische Universität.

 

Ich möchte die Wichtigkeit des deutsch-französischen Jugendwerkes für die Jungend betonen. Es wurde am 5. Juli 1963  gegründet. Dank dieser Institution sind die Gruppen unserer beiden Gemeinden in Kontakt in 1967 gekommen. Seit seiner Gründung hat das Jugendwerk es ermöglicht, dass mehr als 8 Millionen Jugendliche sich trafen und 200.000 nehmen jedes Jahr an Programmen Teil.  Zurzeit profitieren unsere europäischen Jugendaustausche  im Sommer von den Hilfen des Jugendwerks.

 

Persönlich möchte ich meine Emotion von Marc und mir ausdrücken, dass wir uns da Widerbefinden, besonders im dem Ort wo die Aktivitäten bei den ersten Treffen zwischen Jugendlichen stattfanden.

 

Als wir zum ersten Mal in Altenmittlau mit der ersten Gruppe in 1967 gekommen sind, waren wir uns nicht bewusst Pionier zu sein.  Dagegen  waren wir glücklich, durch unseren Schritt,  Bindungen zwischen unseren beiden Völker zu knüpfen besonders weil schmerzliche Erinnerungen noch lebhaft waren.

 

Für uns die Generation, die gerade nach dem zweiten Weltkrieg geboren wurde, gab es den Auftrag die Seite der Versöhnung zu drehen und die Seite für die Freundschaft zu öffnen.  Eine solide dauerhafte Freundschaft sollte es sein  - ich erinnere mich genau noch an die ersten Begegnungen mit Dieter Naumann, Heidi Höfler, Doris Weber und Ferdi Kempf- Es war eine Freundschaft die sich während zahlreichen Treffen vertieft hat.

 

Wir haben die Chance gehabt,  von den beiden damaligen Bürgermeistern Johannes Weigand und Sylvain Bacconnier gehört und verstanden  worden zu sein. Dank Ihnen sind diese informellen Begegnungen von Jugendlichen Verschwisterungen zwischen Städten geworden. Wir danken ihnen.

 

Und heute wenn ich um uns so viele bekannte Gesichter und Freunde sehe, soll ich sagen, dass ich mich in Freigericht Zuhause fühle.

 

Vielen Dank an Alle.

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